172. Elisabethenfest in Würzburg
Am 22. November 2025 fand nach das 172. Elisabethenfest beim ElisabethenHeim Würzburg e. V. statt. Der stellvertretende Balleimeister Simon Kuttenkeuler konnte als geschäftsführender Vorstand zahlreiche Gäste und Confratres des Deutschen Ordens und der Johanniter in der Turnhalle des Elisabethenheims begrüßen, darunter die zweite Bürgermeisterin Dr. Sandra Vorlová der Stadt Würzburg.
Zuvor hatte der stellvertretende Generalvikar des Bistums Würzburg, Domkapitular Monsignore Dr. Stefan Rambacher, in der Hauskapelle des Elisabethenheims einen Gottesdienst gefeiert, an dem die Familiaren der Komturei „Franken“ im kleinen Ornat teilnahmen. Dr. Stefan Rambacher stellte seine Predigt unter das Thema „Lass die Gläubigen die Zeichen der Zeit verstehen“. Die Zeichen der Zeit – dieses Wort finde sich schon im Munde Jesu. Er wollte damit seinen Zuhörern die Augen öffnen, dass sie in seiner Botschaft und seinem Wirken das Kommen des Gottesreiches erkennen und ihr Leben danach ausrichten – zu ihrem Heil und dem Heil ihrer Mitmenschen. Das Zweite Vatikanische Konzil habe dieses Wort von den „Zeichen der Zeit“ aufgegriffen. Es sei davon überzeugt gewesen, dass jede Zeit ihre eigenen, besonderen Umstände und Herausforderungen habe: gesellschaftliche, politische oder soziale Verhältnisse, geistige Entwicklungen und Strömungen, Erwartungen und Hoffnungen der Menschen, Krisen und Ängste. Die heilige Elisabeth habe die soziale Not ihrer Zeit und den Kontrast zwischen dem Reichtum des Adels und der Armut der einfachen Leute als Zeichen der Zeit im Sinne des Evangeliums verstanden. Ähnlich wie der heilige Franziskus, der Vorbild war, habe sie auf ihre Privilegien und Standesvorteile verzichtet und sei konsequent sowie mit bewundernswertem Mut den Weg in die Einfachheit, den Weg des Helfens und der Nächstenliebe gegangen. Wenn wir nach den Zeichen unserer Zeit fragten, die uns als Kirche, als Christinnen und Christen herausfordern, dann könnte man vieles nennen. Vieles an Hoffnungen und Erwartungen, die Menschen im Herzen tragen, vieles an Ängsten und Sorgen, die sie umtreiben.
Im Blick auf Kinder und Jugendliche, denen heute ja das vorrangige Engagement des Elisabethenvereins gilt, sind zwei Dinge herauszugreifen. Aktuellen Studien zufolge ist jedes siebte Kind in unserem Land von Armut gefährdet – mit den Folgen, im Bereich von Bildung, sozialer und kultureller Teilhabe benachteiligt zu sein und geringere persönliche Entwicklungschancen zu haben. Ein wachsendes Problem bei Kindern und Jugendlichen liegt auch in der Nutzung der sozialen Medien und der damit verbundenen Folgen. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen nutzen 93 Prozent der 10- bis 18-Jährigen Social Media; ein Viertel der Kinder und Jugendlichen habe ein Medienproblem mit übermäßiger Nutzung und den Folgen von Suchtgefahr, Vernachlässigung realer Beziehungen, Aufmerksamkeits- und Lernproblemen, Isolation und Einsamkeit und auch der Gefahr von Mobbing und Hetze oder politischer und weltanschaulicher Indoktrination und Radikalisierung. Diese Probleme sind ernst zu nehmen im Blick auf die Entwicklung und das Wohl unserer Kinder. Mit dem christlichen Leitbild der Elisabethenheimschule und der Kindergärten sowie mit den beiden Schwerpunkten der Schule im musikpädagogischen und religions-sozialpädagogischen Bereich wird ein überaus wertvolles Konzept verwirklicht, das Kindern und Jugendlichen hilft, den Gefahren der Zeit nicht zum Opfer zu fallen, sondern eine gesunde und resiliente Persönlichkeit aufzubauen.
Komtureikanzler Jörg Steinhoff nutzte nach der Begrüßung der Anwesenden die Gelegenheit zu einer kurzen Ansprache. Wie die heilige Elisabeth stehe auch von jeher das Handeln des Deutschen Ordens ganz im Dienst des christlichen Glaubens und an den Armen. Im caritativen Leitmotiv des Ordens „Helfen und Heilen“ finde dessen christliche Grundhaltung Ausdruck, für welche die heilige Elisabeth trefflich als Vorbild gelte. Man hoffe, dass die heilige Elisabeth hierauf stolz wäre. In diesem Sinne übergebe die Komturei „Franken“ dem ElisabethenHeim Würzburg e. V. eine Spende von 500 Euro übergeben.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler