„Möge der Herr seinen Dienst segnen!“ – Pontifikalämter für den neuen Papst Leo XIV.
Aus Anlass der Papstwahl hatte Bischof Dr. Franz Jung am 11. Mai 2025 zu einem Pontifikalamt in den Würzburger Kiliansdom geladen. Mit einer stattlichen Abordnung nahm die Komturei „Franken“ gemeinsam mit dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem sowie dem Malteser-Ritterorden teil. Es war dem Bischof sichtlich anzumerken, dass er sich über die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. freute.
In seiner Homilie griff der Bischof aus der Reihe der vierzehn Päpste mit dem Namen Leo drei Päpste heraus. Zum einen Leo I., der von 440 bis zu seinem Tode 461 Bischof von Rom war. Auf dem Konzil von Chalcedon verteidigte er die Lehre der katholischen Kirche durch sein großes Lehrschreiben gegenüber verschiedenen konkurrierenden Lehren innerhalb des Christentums. Im Streit um das Verhältnis von Gottesnatur und Menschennatur in Jesus Christus hatte er gesagt, Christus sei ganz Mensch und ganz Gott, ungemischt und ungetrennt. Zum anderen Leo X. aus dem Hause Medici, der Inbegriff eines Renaissance-Papstes, der, wie Bischof Franz anmerkte, eine unangenehme Begegnung mit einem Augustinermönch namens Martin Luther hatte, den er völlig unterschätzte. Es gelang ihm nie, den rebellischen Augustinermönch in den Griff zu bekommen, weil er auf das falsche Mittel, nämlich die Bannbulle setzte. Leo X. habe die Sprengkraft der reformatorischen Bewegung in Deutschland verkannt und durch seinen Kirchenbann einen Flächenbrand entfacht, der schließlich zur Kirchenspaltung geführt habe. Und schließlich Leo XIII. (1878–1903), dessen Enzyklika Rerum Novarum die lehramtlich fundierte kirchliche Soziallehre begründete. Leo XIII. gelte als „der erste moderne Papst“ mit einem wachen Blick für die Nöte der Menschen seiner Zeit. Die Industrialisierung habe zur Verelendung weiter Bevölkerungsschichten geführt. Durch seine Aufforderung, die Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Kapitalismus durch eine staatliche Sozialpolitik einzuhegen, sei er zum Vater der Katholischen Soziallehre geworden, sagte Bischof Jung. Leo XIV. habe selbst bekundet, dass er bei der Namenswahl bewusst an diesen Papst gedacht habe. Auch er wolle den Blick auf die Armen lenken, deren Nöte ihm spätestens seit seiner Zeit als Bischof in Peru lebendig vor Augen stünden. Der Name Leo sei mit einer großen Tradition verbunden. Möge er uns ermutigen, diese Welt zu verbessern, so Bischof Jung abschließend.
Am 20. Mai 2025 nahmen die Confratres aus dem Raum Bamberg am Pontifikalamt im Bamberger Dom für den neuen Papst teil, das Erzbischof Herwig Gössl zelebrierte. Anschließend fanden sich die Confratres im „Schlenkerla“ auf ein Bier ein und feierten dort den frisch investierten H. H. Oliver Schütz als Confrater.
Jörg Steinhoff FamOT
Komtureikanzler