Fronleichnam in Frankfurt-Sachsenhausen
Der katholische Christ glaubt an die Realpräsenz, die wirkliche Gegenwart Christi. In der Messe werden aus Brot und Wein tatsächlich Leib und Blut des Herrn. Es hat einen tiefen Sinn, dass Christus in dieser einzigartigen Weise in seiner Kirche gegenwärtig bleiben wollte, er schenkte uns seine sakramentale Gegenwart. So bleibt er geheimnisvoll in unserer Mitte. Der heilige Thomas von Aquin sagte dazu, dass im Sakrament der wahre Leib und das wahre Blut Christi seien, lasse sich nicht mit den Sinnen erfassen, sondern nur durch den Glauben. Er formulierte in seinem „Adoro te devote“: "Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin." Der Gottesdienst schloss mit einer Anbetung des Allerheiligsten und dem sakramentalen Segen.
Gerne nahmen im Anschluss die Confratres mit den Patres des Frankfurter Konvents die Gelegenheit zu einem Beisammensitzen in geselliger Runde wahr, welches aufgrund der gesunkenen Infektionszahlen nach langen Monaten wieder möglich wurde. Bei einem zünftigen Weißwurstessen mit Bier und Brezeln im Innenhof der Kommende wurde sich in froh gestimmter Runde ergiebig ausgetauscht.
Thomas Jünger FamOT
Komtur
Das katholischste aller Feste, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi, begingen die Familiaren der Komturei „An Rhein und Main“ bislang stets zweimal, am Fronleichnamstag selbst auf dem Frankfurter Römerberg oder mit Ehrenritter Prof. Dr. Peter Kohlgraf in Mainz und am darauffolgenden Sonntag mit einer Prozession durch die engen Gassen von Alt-Sachsenhausen. Nun waren im zweiten Jahr infolge wieder keine Umzüge möglich. So feierten die Familiaren das Hochamt in der Deutschordenskirche mit. Pater Jörg Weinbach OT zeigte in seiner Predigt auf, dass es trotz der aktuellen Mode überkonfessioneller Kommunionsspendungen weiter einen Unterschied zwischen katholischem und evangelischem Eucharistieverständnis gibt. Die Eucharistie ist anders als im Evangelischen kein Gedächtnismahl, keine bloße Zeichenhandlung. Im Sakrament ist „wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten“.