Segen für die neu errichtete Mariensäule auf dem Altstädter Ring in Prag
Die Prager Mariensäule hat eine lange und bewegte Geschichte, die am Ende des Dreißigjährigen Krieges begann. Kaiser Ferdinand III. ließ sie 1650 als Dank für die Errettung Prags vor den protestantischen schwedischen Gruppen errichten. Ihr Autor war der in Böhmen bekannte Barockbildhauer Johann Georg Bendl. Am 3. November 1918, nachdem sich der neue Staat Tschechoslowakei von der Habsburger Monarchie losgesagt hatte, wurde die Mariensäule von etwa 100 Personen unter der Führung des Prager Anarchisten František Sauer geschleift und fiel so der allgemeinen Stimmung „Los von Wien – Los von Rom“ zum Opfer.
Vlado Randacek FamOT
Am Hochfest Mariä Himmelfahrt segnete der Prager Erzbischof Dominik Duka die neu errichtete Mariensäule auf dem Altstädter Ring in Prag. Vorangegangen war ein Gottesdienst in der nahegelegenen Teynkirche. An den Feierlichkeiten nahmen neben dem apostolischen Nuntius, Bischöfe und zahlreiche Priester und Ordensleute auch die Vertreter der Tschechischen Provinz des Deutschen Ordens und der Ballei Böhmen, Mähren und Schlesien teil – zwei Priester und mehrere Familiaren. Einem Mitglied des Familiareninstitutes wurde sogar die Ehre zugeteilt, das Gnadenbild „Mariä vom Ring“ mit der Kerze zu begleiten; das Bild wurde nach der Segnung durch Kardinal Duka in das Sanktuarium der Statue eingesetzt. Der Deutsche Orden war unter den vier Ordensgemeinschaften, die die vier Sockel der Säule unterstützt haben.